Gene können Risiko für Herzinfarkt erhöhen
Eine in der Bevölkerung häufiger vorkommende Veränderung in den Genen führt zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte. Dies konnte unter anderem durch die Analyse von Daten der Berliner Altersstudie II (BASE-II) gezeigt werden. Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe von "Nature" über die Ergebnisse.
Zwei seltene Genveränderungen können, wenn sie gemeinsam auftreten, eine Ursache für Herzinfarkt sein. Das fand ein internationales Forschungsteam bei der Untersuchung einer Großfamilie heraus, in der 23 Mitglieder einen Herzinfarkt erlitten hatten. Die Genveränderungen (Mutationen) wirken sich auf den Stickstoffmonoxid (NO)-Signaltransduktionsweg in Blutplättchen (Thrombozyten) aus. Dies führt zum vermehrten Verkleben der Blutplättchen und zu einem dramatisch erhöhten Herzinfarktrisiko. Die Forscher um Jeanette Erdmann, Christian Hengstenberg und Heribert Schunkert (Institut für Integrative und Experimentelle Genomik, Universtät zu Lübeck und Deutsches Herzzentrum München) fanden darüber hinaus eine ähnliche, aber in der Bevölkerung häufiger vorkommende Mutation, die ebenfalls das Herzinfarktrisiko erhöht, wenn auch in einem geringeren Maße. Die verwendeten Daten wurden unter anderem im Rahmen der Berliner Altersstudie II (BASE-II) gewonnen – als Mitautoren sind daher die Sprecherin von BASE-II, Charité-Professorin Elisabeth Steinhagen-Thiessen sowie Lars Bertram vom Max-Planck-Insitut für Molekulare Genetik und Shu-Chen Li, assoziierte Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung an der Arbeit beteiligt. Die Forscher berichten über ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe von "Nature".
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Hier geht es zum Artikel "Dysfunctional nitric oxide signalling increases risk of myocardial infarction". In: Nature. DOI: 10.1038/nature12722.